Eine Sache, die mir aufgefallen ist, wenn man mal ein wenig die Literatur für Börsenneulinge durchgeht ist, dass diesen ein Werkzeug so gut wie immer empfohlen wird. Hierbei handelt es sich um das Absichern der eigenen Kurse mit Hilfe von ein Stop Loss Limits.
In diesem Artikel gehe ich der Frage nach, ob diese Empfehlung wirklich so gut ist und es sich dabei um ein wirklich nützliches Werkzeug handelt.
Was ist das Stop Loss Limit?
Ein Stop Loss Limit ist eine automatische Schranke die man setzen kann, wenn man eine Aktie gekauft hat. Sollte der Kurs der Aktie einmal unter diesen Wert fallen, so wird von dem Handelssystem diese Aktie automatisch verkauft. Der Sinn dahinter ist, dass der Besitzer somit vor weiteren Verlusten geschützt wird.
Gerade Anfängern wird hierbei empfohlen diese bei steigenden Kursen nachzuziehen und somit immer 10-20% unterhalb des aktuellen Kurses zu halten. Es wird behauptet, dass mit solch einer Strategie die Verluste dann auf maximal diesen Bereich begrenzt sind und man somit vor stärkeren Verlusten geschützt ist.
Ich persönliche wende diese Limits prinzipiell jedoch gar nicht an und habe sie auch selber noch nie verwendet. Meiner Meinung nach, gibt es nämlich einige Dinge, die gegen eine Verwendung dieser Limits sprechen.

Die Probleme mit den Stop Loss Limits
Mein größtes Problem, was ich mit dieser Technik habe ist, dass diese Grenzen keinen wirklichen Schutz bieten und man sich damit nur selber täuscht und man damit einer Kontrollillusion erliegt. Am Aktienmarkt ist es nämlich ganz normal, dass eine Aktie innerhalb eines kurzen Zeitraums von wenigen Wochen schon einmal um mehr als 10% steigen oder fallen kann.
Diese starken Ausschläge kommen immer mal wieder vor und sind einfach nicht vorhersehbar. Für einen Anleger, der langfristig investiert ist, sind diese Ausschläge auch kein Problem, da ein gutes Unternehmen langfristig im Wert steigen wird. So lange man nicht vorhat zu verkaufen, sind diese Gewinne und Verluste auch nicht wirklich vorhanden, sondern nur auf dem Papier.
Hat man jetzt aber ein Stop Los Limit eingestellt, so kann es sehr gut sein, dass die Aktie gerade in der kurzfristigen Korrektur verkauft wird und man den danach folgenden Anstieg verpasst. Man erwischt damit dann richtig schön den Zeitpunkt der niedrigsten Kurse, was ja sicherlich nicht Sinn der ganzen Sache sein soll.
Jeder, der am Aktienmarkt investiert ist, sollte sich immer im klaren sein, dass es hier öfter zu stärkeren Schwankungen kommen wird, die Kurse sich langfristig im Mittel aber positiv entwickeln werden. Bevor man daher bei seiner Investition zu solchen Werkzeugen greift, die noch nicht einmal richtig wirken, sollte man lieber die eigene Strategie und Aktienauswahl überdenken.
Sicher anlegen ohne Stop Loss Limit
Wenn man sich nämlich bei einer Anlage wirklich sicher ist wird man mit dieser auch einmal einen Einbruch überstehen. Hat man jedoch nicht genug Vertrauen in seine Investition, so sollte man eher nicht investiert sein. Prinzipiell gilt, dass man wirklich in der Lage sein sollte Unternehmen zu bewerten, bevor man einzelne Aktien auswählt und in diese investiert.
Hat man dann ein lohnenswertes Unternehmen gefunden, so stellen fallende Kurse kein Problem dar, denn das Angebot wird nur noch günstiger. Langfristig wird das Unternehmen schon wieder fair bewertet und tiefere Kurse stellen dann nur bessere Einstiegskurse da.
Ist man sich hingegen nicht mehr sicher, wie sich die Kurse langfristig entwickeln werden, sollte man lieber darüber nachdenken zu verkaufen, als mit irgendwelchen automatischen Limits herum zu spielen.
Dieses gilt für den Einzelkauf von Aktien genauso, wie bei der Anlage in Indexfonds mit einem passiven Depot. In der Regel führen diese Maßnahmen nur zu erhöhten Orderkosten, die langfristig die Rendite belasten. Und diese sollte man daher auf jeden Fall vermeiden.
Fazit
Ich persönlich halte nicht viel von diesen automatischen Limits und denke, dass diese ziemlich überflüssig sind. Entweder, man weiß ziemlich genau, wann man eine Aktie kaufen sollte und kauft dann eher zu Tiefstpunkten bzw. verkauft zu hohen Kursen oder man führt eher ein passives Depot und ist dann sowieso nur langfristig investiert.
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